Helge Jarecki (Halle/Saale)
Donnerstag, 19.06., 19:00 Uhr
Naumburger Stadtarchiv, Kramerplatz 1
Er ist als Jurist, Landrat, Historiker und gesellschaftlicher Netzwerker eine der spannenden Gestalten der Stadt Naumburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Carl Peter Lepsius (1775-1853). Anlässlich seines 250. Geburtstages würdigen die Stadt Naumburg (Saale) und der Saale-Unstrut-Elster-Verein diese historische Persönlichkeit.
Der Archäologe und Historiker Helge Jarecki (Halle/Saale) wird einen Vortrag zu Leben und Werk von Carl Peter Lepsius halten, der neben seiner Tätigkeit als hoher Verwaltungsbeamter als Regionalhistoriker ein umfangreiches publizistisches Werk hinterlassen hat, so unter anderem eine 1822 erschienene Studie zum Naumburger Dom und den Stifterfiguren. Bereits im Jahr 1819 war Lepsius federführend an der Gründung des Thüringisch-Sächsischen Altertumsvereins beteiligt, der als eine der ältesten deutschen Geschichtsvereinigungen gilt.
Im Anschluss an die Ausführungen von Helge Jarecki wird sich eine Gesprächsrunde dem „Faszinosum Carl Peter Lepsius“ widmen, an der neben dem Referenten auch Matthias Ludwig (Saale-Unstrut-Elster-Verein) und Kai Agthe (Stadt Naumburg) teilnehmen.
Alle Interessenten sind zu diesem Abend herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Arbeit des Saale-Unstrut-Elster-Vereins sind willkommen.
Anlässlich des 250. Geburtstages von Carl Peter Lepsius konnte sich die Stadt Naumburg (Saale) selbst ein ganz besonderes Geschenk machen: Der Schrank, der einst für den schriftlichen Nachlass und die Bibliothek von Lepsius – die dieser der Stadt Naumburg testamentarisch vermacht hatte – angefertigt wurde, fand nach vielen Jahren im Domgymnasium Naumburg, dessen Träger der Burgenlandkreis ist, am 12. Juni im Naumburger Stadtarchiv sein neues und dauerhaftes Domizil. Das stattliche Möbelstück mit der in goldenen Lettern gehaltenen Aufschrift „Bibliotheca Lepsiana“ ist im Lesesaal aufgestellt und damit der Öffentlichkeit zugänglich.
Der Transport vom Domgymnasium ins Stadtarchiv erfolgte durch bürgerschaftliches Engagement und unentgeltlich: Falko Matte, Dr. Matthias Ludwig und Hannah Stahl sorgten auch für die fachgerechte Demontage und Montage des Schranks, der einen hohen ideellen Wert hat. Ihnen gilt der Dank der Stadtverwaltung Naumburg (Saale).
Norbert Kottmann (Naumburg)
Dienstag, 27.05.2025, 19.00 Uhr
Rathaus Naumburg
Anlässlich des 500. Jahrestages des „Bauernkrieges“ wird Norbert Kottmann das Wirken und Leben von Thomas Müntzer vorstellen, genau an dem Tag, an dem Müntzer bei Mühlhausen/Thüringen hingerichtet wurde. „Thomas Müntzers letzter Gang“ schildert auch das großformatige Historienbild von Friedrich Marterstieg, welches seit 1856 im Treppenhaus des Naumburger Rathauses hängt. Vor diesem Bild wird der Vortrag stattfinden.
Thomas Müntzer ist eine umstrittene Figur in der deutschen Geschichte. Luther nannte ihn den „Satan von Allstedt“ und für Friedrich Engels war er der erste Revolutionär im marxistischen Sinn in Deutschland. So wurde er im Geschichtsbild der DDR zu einer Identifikationsfigur stilisiert. Hunderte von Straßen, Plätzen und Denkmälern trugen seinen Namen, er war im Lehrplan der Schulen fest verankert und sein Konterfei zierte den 5-Markschein.
Auf dem Naumburger Bild wird er allerdings auf ungewöhnliche Weise dargestellt, mit Bart und Jesus ähnlich, als gefesselte, lichte, sanfte Gestalt wird er schicksalsergeben zum Schafott geführt. Das Bild, der Hintergrund des Bauernkrieges und was uns Thomas Müntzer heute noch zu sagen hat, wird Inhalt des Vortrages sein.
„Lasst euch nicht erschrecken!“ (T.M.)
Veranstalter: Kunstverein in Naumburg e.V. in Kooperation mit dem Saale-Unstrut-Elster-Verein e.V. und der Stadt Naumburg
Eintritt frei. Spenden willkommen.
Hans-Jochen Kuss (Bremen)
Donnerstag, 15.05.2025, 19.00 Uhr
Seminarraum in der Domklausur, Naumburg
Vom Nordrand des Thüringer Waldes bis zum Kyffhäuser erstrecken sich vielfältige
Landschaften im Thüringer Becken, die zugleich auch eine spannende Geologie seines
Untergrundes widerspiegeln. Bedeutende Fossilfunde dokumentieren die erdgeschichtliche
Vergangenheit und die über Jahrmillionen dauernden, stetigen Veränderungen der
Erdoberfläche. Wir reisen in die „jüngere“ geologische Vergangenheit Thüringens und lernen
an Hand ausgewählter Regionen und Geotope in großen Zeitschritten über 250 Millionen Jahre
Erdgeschichte kennen. Ausgewählte Landmarken illustrieren in Kombination mit
geophysikalischen Befunden des tieferen Untergrundes die großen Zusammenhänge in der
geologisch-tektonischen Entwicklung Thüringens.
Der Vortrag soll eine bessere Einordnung unterschiedlicher Gesteinsarten und Fossilien ermöglichen und die Zusammenhänge mit den Landschaften aufzeigen. Des Weiteren soll er dazu beitragen, bekannte Naturphänomene aus der Umgebung in regional-geologische Bezüge einzuordnen.
Prof. Dr. Hans-Jochen Kuss, emeritierter Professor an der Universität Bremen, ist mit der Geologie Thüringens seit langem verwurzelt. Er vermittelt sein Wissen zu den oftmals komplizierten Prozessen der Erdgeschichte in Vorträgen und Artikeln.
Eintritt frei. Spenden willkommen.